So erstellst du einen Social-Media-Redaktionsplan – Tipps und Tools

Oktober 18, 2020
Social-Media-Redaktionsplan

Die Social Media Strategie steht, Ziele sind gesetzt und das Team ist auch zusammengestellt. Der Content Aufbau für Deine sozialen Netzwerke kann starten. Nun geht es in die Social-Media-Redaktionsplanung, anschließend können konkrete Social-Media-Beiträge erstellt werden.

Aber wie funktioniert die Social-Media-Redaktion, welche Inhalte sollen wann gespielt werden und wie schreiben sich gute Social-Media-Texte zu Deinen Inhalten wie Bilder, Videos und Infografiken?

Neben einigen Tipps empfehle ich Dir auch Tools, die ich Dir aus meiner Erfahrung für die Erstellung von Social-Media-Beiträgen empfehlen kann.

Inhalte eines Social-Media-Redaktionsplanes

Der Redaktionsplan sollte für das gesamte Team, das sich um die Social Media des Unternehmens kümmert, zur Verfügung stehen. Bist Du als Social-Media-Manager*in alleine unterwegs, steht Dir aber wahrscheinlich ein*e Grafiker*in als Hilfe zur Verfügung, eine externe Grafikagentur, vielleicht auch ein Werkstudent, Auszubildende oder ein Praktikant.

Damit die Social-Media-Redaktionsplanung und die Kreation von erfolgreichen Beiträgen gelingen kann, sollten alle stets auf einem Stand sein. Dafür bist Du zuständig. Es hilft, wenn alle zumindest einen Lesezugang zum Social-Media-Redaktionsplan haben.

Folgendes gehört hinein:

  • Tag der Veröffentlichung
  • Fristen (für Bilder, Texte etc.) und Verantwortliche/Autoren (Grafiker/Agentur, Social Media Manager, ggf. Marketingleiter)
  • Thema
  • Kurzbeschreibung
  • Kanal: Blog, Facebook, Twitter, Instagram, etc.
  • Bearbeitungsstatus
  • Evergreen-Content bestimmen

Der Tag der Veröffentlichung ist essentiell, wenn Du einmal vertreten werden musst oder parallel in anderer Mission unterwegs bist und nicht selbst posten kannst. Wenn Du Bilder, Videos oder andere Inhalte benötigst, ist es wichtig Deinen Kollegen mitzuteilen, bis wann Du sie benötigst. So kannst Du auch für Dich die Erstellung von Text-Teasern besser planen. Je größer das Team, desto wichtiger ist auch die Kennzeichnung wer wofür verantwortlich ist. Das Thema, um das es sich bei dem Beitrag handeln soll, ist natürlich ebenso für alle Beteiligten essentiell. Eine Kurzbeschreibung oder ein Kommentar helfen den externen Teammitgliedern, beziehungsweise den Kollegen aus der Grafik, zur besseren Gestaltung von Visuals. Hier kannst du grob beschreiben, wie Du Dir das benötigte Bild, GIF oder die Infografik vorstellst. Ebenso hilft es Deinen Partner*innen zu wissen, für welchen Kanal/welches soziales Netzwerk Du welchen Inhalt planst, denn auf die verschiedenen Größen und Auflösungen sollte unbedingt geachtet werden.

Der Bearbeitungsstatus zeigt allen im Team an, wie weit das Posting in der Planung bereits fortgeschritten ist. Schlussendlich kannst du das Posting noch gesondert kennzeichnen, zum Beispiel, ob es sich um Evergreen-Content handelt, also ob und wann Du das Thema nochmals ausspielen möchtest.

Definition: Evergreen Content

Dabei handelt es sich um Themen und Inhalte, die zeitlos sind und im Jahr auch öfter von dir ausgespielt werden können, also Ihre Gültigkeit nicht verlieren.

Für einen solchen Social-Media-Redaktionsplan reicht ein einfaches Excel Sheet, das Du über Google Drive, Dropbox oder Microsoft Teams allen im Team zur Verfügung stellen kannst. Du kannst aber auch auf Tools setzen, die den Beitrag automatisch posten, wenn er von Dir freigegeben wurde.

Diese Tools unterstützen die Redaktionsplanerstellung

Excel ist eine ganz einfache Variante, die man auf einem gemeinsamen Server speichern kann. Alternativen, um den Redaktionsplan auch mobil dabei zu haben, sind Trello oder Microsoft Teams, bei dem Microsoft Planner (funktioniert genauso wie Trello) integriert ist.

Auch im Team des Online-Magazins ALLFacebook arbeitet man mit Trello. Der Autor, der die eigene Arbeitsweise erklärt, stellt passenderweise gleich ein kostenloses Board-Template zur Verfügung, um direkt anfangen zu können. Ich kann es Dir nur ans Herz legen. Es ist selbstverständlich für die eignen Bedürfnisse anpassbar.

Trello oder auch Microsoft Planner funktionieren nach dem KANBAN Prinzip. Dieses Prinzip macht die Aufgabenverwaltung und Aufgabenverarbeitung visuell sichtbar. Eine große Aufgabe wird in mehrere Steps aufgeteilt und diese immer nach dem aktuellen Status „weitergeschoben“.

Zwar könnt ihr aus Trello und Planner, sowie anderen KANBAN Tools heraus nicht direkt Social-Media-Beiträge veröffentlichen, aber Texte sowie visuelle Inhalte für Social Media können so viel besser im Team entwickelt werden.

Mit dem entsprechenden Budget, können Du und dein Team mit Tools arbeiten, die automatisch posten, wenn sie freigegeben wurden. Diese Tools machen die Social-Media-Redaktionsplanung unheimlich effizient.

Für meine eigenen Kanäle (social unterwegs) nutze ich Buffer. Für nur eine Person und drei verschiedene Netzwerke, ist es kostenlos. Danach staffelt sich der Preis nach Kanälen und der Teamgröße. Ich bin absolut zufrieden mit diesem Tool, sowohl mit der Desktopversion als auch mit der App. Ich gebe aber zu bedenken, dass Du hier erst einmal den Datenschutzbeauftragten Deines Unternehmens zu Rate ziehen solltest. Denn Buffer ist – wie Hootsuite auch – ein US-amerikanisches Unternehmen, dessen Server auch dort stehen. In Zeiten der DSGVO sollte dir diese Problematik aber nicht unbekannt vorkommen. 🙂

 

Screenshot-Buffer-Redaktionsplan

Mein anderes Lieblingstool, das ich vor allem als Angestellte und als freie Mitarbeiterin einer Agentur genutzt habe, ist Swat.io. Und was soll ich sagen, ich bin ein ganz großer Fan. Als Agenturmitarbeiterin konnte ich Posts für ganze Monate vorplanen und vom Kunden freigeben lassen. Als Angestellte eines Unternehmens kamen die visuellen Inhalte von der Agentur, um den Rest habe ich mich gekümmert. Es gibt also bei den Social Media Redaktionstools stets verschiedene Rollen, die vergeben und so besser kontrolliert werden können. Das macht das Arbeiten um so vieles einfacher!

Neben Buffer und Swat.io gibt es natürlich etliche weitere Tools für die Social-Media-Redaktion. Da ich mit diesen aber keine Praxiserfahrungen habe, möchte ich sie dir zumindest verlinken:

  • Hootsuite
  • Facelift
  • Hubspot
  • Sprout Social

Social Media Beiträge erstellen – Tipps zur Kreation von Texten

Beiträge in den sozialen Netzwerken versus Blogbeiträge

Ist von Social Media die Rede, dann schließt dies auch Blogs mit ein. Wenn Dein Unternehmen ein Corporate Blog führt oder aufsetzen möchte, dann sind bei der Kreation von Blogbeiträgen ein paar Dinge zu beachten, die sich von Posts in den sozialen Netzwerken unterscheiden. Ich meine dabei vor allem die Texte.

Texten für soziale Netzwerke:

  • Fokussiere Dich auf Deine Zielgruppe und wie sie kommuniziert (Businessjargon, nur wenn es passt)
  • Das Zusammenspiel mit dem Visual (Bild, Grafik, Video) ist wichtig und muss passen
  • Nutze möglichst kurze Statements. Wenn der Text hinter dem „mehr anzeigen“ Tag verschwindet, gehen vielleicht wichtige Aussagen verloren
  • Schreibe animierend, fordere Deine Follower auf Feedback zu geben, stelle Fragen, fordere zum Mitmachen auf (Call-to-action)
  • Nutze keine ewig langen Sätze, vor allem keine Schachtelsätze und reduziere Füllwörter
  • Nutze Emojis als Eyecatcher im Text

Texten für Blogbeiträge:

  • Fokussiere Dich auf Deine Zielgruppe (in Corporate Blogs kann ein Businessjargon angebracht sein)
  • Das Zusammenspiel mit dem Visual (Bild, Grafik, Video) ist wichtig und muss passen
  • Texte für Blogbeiträge dürfen gerne ausführlich geschrieben werden, um möglichst alle Aspekte des Themas anzusprechen. Ich rate meinen Kunden mindestens 300 Wörter zu nutzen, sich aber nicht darauf zu versteifen.
  • Beachte die Suchmaschinenoptimierung (SEO)
  • Auch bei Blogbeiträgen ist ein Call-to-action, also eine Aufforderung Feedback zu geben, wichtig
  • Emojis sind eher verpönt, können ganz dezent aber nützlich sein 🙂

Tonalität für Social-Media-Texte finden

„Der Ton macht die Musik“ – so ein viel genutzter Spruch der deutschen Sprache.

Das ist auch beim Texten für Social Media der Fall. Am Ende muss der Text mit dem Visual oder Video zusammenpassen, dabei ist die Tonalität entscheidend. Stell dir mal vor, Du nutzt ein witziges GIF mit Donald Duck und siezt deine Follower. Kann das passen?

Ich sage mal so: es kommt darauf an! 

Da sind wir auch schon beim Thema. Die Tonalität, das Wording und die Ansprache in deinen Social Media Texten sollte von folgenden Punkten abhängig gemacht werden: 

  • Adressat (Kunden, Stakeholder, Meinungsmacher)
  • Kanal (TikTok vs. Xing)
  • Unternehmenskommunikation (wird gesiezt oder geduzt?)
  • B2B oder B2C bzw. Branche

Die Ansprache von Kunden kann unterschiedlich zu der von Stakeholdern sein.

Auch der Kanal ist entscheidend. Auf Instagram oder TikTok wird ganz anders „gesprochen“ als auf Xing oder LinkedIn. In der Unternehmenskommunikation ist oftmals festgelegt wie innerhalb und außerhalb des Unternehmens Personen angesprochen werden sollen. Wird gesiezt oder ist man gleich beim „Du“? Mir ist bei der Arbeit schon oft aufgefallen, dass ein „Sie“ in Netzwerken wie Facebook, Instagram und dann natürlich bei Snapchat und TikTok, einfach nicht funktioniert. Es gibt Kollegen, die diese Entscheidung wirklich nur von der Unternehmenskommunikation abhängig machen und durchaus ein „Sie“ auf Instagram empfehlen. Ich sage, man sollte es zumindest einmal adäquat testen.

Die Wahl des Wordings, der Formulierungen und möglichen Abkürzungen sollte zum Schluss auch deiner Branche bzw. dem Bereich, in dem Du tätig bist, entsprechen. Sprichst du Endkunden direkt an, verkaufst vielleicht sogar Konsumgüter oder verkaufst du an Großhändler, die sich dann um den Endkunden kümmern.? Verkaufst du womöglich Anlagen oder bietest du Gästen ein vollumfängliches Wellnessangebot? Auch von deinem Verkaufsumfeld sollte die Entscheidung der Tonalität abhängig gemacht werden. 

Die Redaktionsplanung hilft Dir das Social-Media-Management planbarer zu machen. Du überlegst Dir also nicht jeden Tag, was nun gepostet werden soll, sondern kannst ganze Monate vorbereiten. So ein Social-Media-Redaktionsplan hilft vor allem, wenn du besondere Feiertagsaktionen planst.

 

Quelle des Bildes: Canva Pro

Von Anna Hübner

Mein Herz schlägt für gute Geschichten, ob ich sie selbst beim Reisen erlebe oder sie zusammen mit meinen Kunden finde und erzähle, ist dabei ganz egal!

Neuste Artikel

0 Kommentare

Trackbacks/Pingbacks

  1. 4 Faktoren bestimmen über die Auswahl Deiner Social-Media-Plattform | social unterwegs - […] nicht starten bevor Du weißt wie und mit welchem Content Du dort kommunizieren möchtest. Ein Redaktionsplan hilft Dir zu einer übersichtlicheren…

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.